Ruhelos, umgetrieben sind wir.
Immer gibt es noch etwas zu tun,
dauernd werden wir angetrieben, belagert,
müssen oder wollen noch etwas haben oder erreichen.
Könnte es sein, daß wir unzufrieden sind,
weil wir nicht darauf vertrauen können,
daß wir gehalten, getragen, geborgen
und mit allem Nötigen bereits versorgt sind?
Der Mensch, der nie genug haben kann,
der auch im Wohlstand immer unzufrieden ist;
der Sportler, der immer unterwegs ist zu Wettkämpfen
und auch als Gewinner immer noch
höher, schneller, weiter kommen muß;
der Herzkranke, der es nicht lassen kann,
den Gipfel des nächsten Berges zu erklimmen;
der Mensch, der unablässig Unterhaltung und Aktion braucht
und Stille nicht ertragen kann –
sind sie nicht Zeichen dafür, dass uns etwas Wesentliches fehlt?
Ist die Sucht nach Trara und Tralala nicht vielleicht eine Flucht
vor der Begegnung mit wichtigen Fragen
nach dem Sinn des Lebens,
nach recht und unrecht,
nach Gott?
Sinn und Erfüllung im Leben – das finden wir erst dann,
wenn wir innehalten, abschalten,
uns eine kurze oder längere Auszeit nehmen, nachdenken.
Einmal nicht arbeiten, sondern die Hände in den Schoß legen,
nicht reden, sondern schweigen;
nicht lärmen, sondern zuhören, sich umschauen, aufmerksam sein
für die Dinge, Lebewesen, Menschen um mich herum –
dafür kann man sich täglich Zeit nehmen,
dazu hat Gott uns den Sonntag verordnet,
das können wir im Urlaub erleben.
Der ewige Kreislauf aus Arbeit,
Kaufen und Verkaufen,
Sorgen und Grämen führt in eine Sackgasse.
Abstand gewinnen zu all dem,
die Mitte des Lebens, den Lebensquell, Gott, neu entdecken –
das ist lebensnotwendig, kostbar.
Es ist gut und tut uns gut, den Sonntag zu heiligen.
Es ist gut, auch an Werktagen irgendwann „Feierabend“ zu machen,
zur Ruhe zu kommen,
über Gott und die Welt und den Sinn des Lebens nachzudenken,
zu prüfen, ob man noch auf dem rechten Weg ist,
ob man noch das Ziel im Blick hat.
Es ist gut, aus Gottes Wort Kraft zu schöpfen für die Seele,
mit Gott zu reden, alles Belastende bei Ihm abzuladen,
nach Seiner Wegweisung und Seinem Willen zu fragen,
vor Ihm dankbar zu werden.
Wer das nicht kennt und hat, wird sich im Gestrüpp der Welt verlaufen,
wird sich und andere zu Tode hetzen,
unzufrieden sein mit sich und anderen.
Ich meine: „Bei Gott allein kommt meine Seele zur Ruhe; denn von ihm kommt meine Hoffnung.“ (Psalm 62,6)
FS
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