„Man soll nicht alles so genau nehmen…“,
„Man muß auch mal fünf gerade sein lassen…“, stimmt´s?
„Hinweg mit allen Erbsenzählern, Pfennigfuchsern,
Kleinlichkeitskrämern, Bürokraten, Moralaposteln!“ –
hören sich solche Forderungen nicht gut an?
Jesus selbst hat sich auch mit Leuten auseinandergesetzt,
die es mit nebensächlichen Dingen äußerst genau nahmen
und darüber das Wichtige aus dem Auge verloren hatten.
Er sagt uns aber nun, daß wir es in der Tat genau nehmen sollen
mit dem, was wichtig ist: „Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Glauben“ (Matth. 23,23).
1. „Gerechtigkeit“ bezeichnet bei Jesus
die Rechtsordnung Gottes.
Es geht also nicht um das, was wir nach unserem beschränkten
menschlichen Urteil für gut und richtig halten,
sondern um das, was Gott,
der allerhöchste Gesetzgeber und Richter,
für gut und richtig hält.
Unsere Aufgabe ist es zunächst,
Gottes Maßstäbe kennenzulernen,
sie uns zu eigen zu machen und danach zu leben.
Und wenn es dann um Ehrfurcht vor dem Leben geht,
um den Schutz des ungeborenen, behinderten
oder vergehenden Lebens,
wenn es um Verhungernde und Verdurstende geht
oder um ertrinkende Flüchtlinge im Mittelmeer,
dann muß man es genau nehmen,
muß man „Moralapostel“ sein.
Wenn Menschen dauerhaft vom Arbeitsleben ausgeschlossen bleiben,
wenn Menschen kaum wissen, wie sie mit „Hartz IV“
oder Niedriglöhnen zurechtkommen sollen,
andere unterdessen Millionen einstreichen,
dann müssen wir uns für soziale Gerechtigkeit
einsetzen.
Und wir selbst können gerecht sein, indem wir anderen
für erbrachte Leistungen oder gelieferte Waren
gerechtes Entgelt zahlen
bzw. für angemessenes Entgelt
ordentliche Arbeit oder Ware abliefern.
In Gottes Rechtsordnung haben Betrug und Ausbeutung keinen Platz.
2. „Barmherzigkeit" im Sinne Gottes ist keine Gefühlsduselei,
sondern hat die im Blick, denen es schlecht geht,
die benachteiligt sind, entrechtet oder gar verfolgt werden.
Wenn wir nur um uns selbst kreisen,
immer nur an das denken,
was wir für uns selbst haben und verbrauchen möchten,
missachten wir
Gottes Solidarität mit den Armen und Leidenden.
Wir sind herausgefordert zuzuhören, hinzusehen, einzugreifen,
unsere Zeit, unsere Kräfte und auch unser Geld einzusetzen
für Menschen, die es nötig haben
in der Nähe und in der Ferne.
3. „Glauben" - nicht an irgendwen oder irgendwas,
sondern Herzenshingabe an den einen
wahren und lebendigen Gott, der sich durch seine Propheten in Israel kundgetan und uns in Jesus Christus menschlich nahegekommen ist.
Mit Seiner Gegenwart und Hilfe sollen wir rechnen,
von Ihm alles Gute erwarten,
von Seiner Weisheit und Wegweisung leben.
Solcher Glaube läßt den Reichtum Gottes
in unser Leben strömen,
befreit von Lebensangst und Lebensgier.
Da braucht und will man keine toten Menschen
oder toten Gegenstände als Helfer in Anspruch nehmen,
sucht die Wahrheit nicht mehr bei sich selbst
oder selbsternannten Seelenführern.
Der Gott, den uns die Bibel bezeugt, ist allein gut – und der genügt auch.
Solcher Glaube läßt uns fröhlich und tapfer als Kinder Gottes leben.
FS
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