Liebe Gemeindeglieder, liebe Freunde!
Bereits zum zweiten Mal konnten wir die Karwoche und das Osterfest nicht so erleben wie sonst.
Sonst haben wir am Gründonnerstag im großen Saal des Gemeindehauses an Tischen gesessen und im Gedenken an das letzte Passahmahl Jesu mit seinen Jüngern miteinander das Passah-Abendmahl gefeiert.
Das letzte Passah-Abendmahl Jesu ist der Ursprung für alle unsere Abendmahlsfeiern. Deshalb sind bei uns die Konfirmanden mit ihren Eltern ausnahmsweise schon vor der Konfirmation dazu eingeladen.
Bereits zum zweiten Mal konnten wir am Karfreitag keinen Gottedienst feiern.
Der Karfreitag ist für uns besonders wichtig,
weil wir an Ihm des Kreuzestodes Jesu gedenken
und weil Sein Opfertod allen, die sich Ihm anvertrauen,
die Vergebung der Sünden und die Rettung aus Elend und Verdammnis garantiert.
Am Karsamstag haben wir sonst abends beim Osterfeuer vor unserer Kirche zusammengestanden, bis wir in die Kirche eingezogen sind,
um mit Halleluja-Singen, Kirchenchor und Osterkerzen die Auferstehung Jesu von den Toten zu feiern.
Es folgten fröhliche Gottesdienste am Ostersonntag und Ostermontag.
Unsere Gottesdienste mit der Verkündigung des Wortes Gottes,
mit Taufen und der Feier des Heiligen Abendmahls,
sind der Mittelpunkt unseres Gemeindelebens.
Viele warten und hoffen darauf, daß endlich auch Taufen, Konfirmationen und Kirchliche Trauungen möglich sind.
Es sind nicht böse staatliche Stellen,
die unsere Gottesdienste verhindern,
auch nicht die jeweiligen Beschlüsse des Presbyteriums,
sondern das gefährliche Virus,das nach wie vor
besondere Kontaktbeschränkungen nötig macht.
Das eigene und das Leben anderer zu schützen
ist das höchste aller Gebote -
es steht über dem Gebot, den wöchentlichen Feiertag durch den Besuch des Gottesdienstes zu heiligen.
Das Lesen der Bibel und das Gebet kann und will uns niemand nehmen,
und die öffentliche Verkündigung des Wortes Gottes erreicht uns auch durch Rundfunk, Fernsehen
und Internet, auch über Internet-Gottesdienste
aus unserer Kirche oder durch das “Wort zum Sonntag”.
Allerdings fehlt jetzt etwas wichtiges,
das wir in Zukunft mehr schätzen sollten
und hoffentlich auch werden:
die Gemeinschaft in der Gemeinde,
die persönliche Begegnung, das Gespräch miteinander,
die Bereitschaft, Freud und Leid miteinander zu teilen, einander beizustehen.
Die Gemeinschaft in der Familie und im Dorf ist das eine,
aber die Gemeinschaft der Christen, die einander zum Glauben und im Glauben Mut machen, sich bestärken, gemeinsam etwas verabreden und tun,
um Gottes Liebe hineinzutragen in die Welt,
ist das andere.
Das ist unsere Mission, unser Auftrag:
die Weitergabe des Evangeliums
von Jesus Christus in Wort und Tat.
Am Sonntag nach Ostern geht es darum,
daß Menschen aufgrund der Auferstehung Jesu neugeboren werden können.
Die Botschaft vom auferstandenen und lebendigen Jesus bewirkt nämlich in den Menschen,
die die Botschaft annehmen, eine neue Lebendigkeit,
ein neues Leben voller Hoffnung und Tatendrang.
Die Gewißheit, daß Gott stärker ist als die Todesmächte dieser Welt, daß Gottes Liebe siegt,
daß Jesus die Zukunft gehört,
hat sich zuerst im Volk Israel ausgebreitet
und ist von da aus zu allen Völkern gekommen.
Es sind im Laufe der Zeit überall christliche Gemeinden entstanden, und die haben sich im Geist Jesu Christi
um die Bedürftigen gekümmert – bis heute.
Leider gab es auch immer Fehlentwicklungen
durch menschlichen Eigensinn und Machtdenken.
Da hilft nur eine ständige Neubesinnung auf Gottes Wort, auf Jesus selbst.
Im Evangelium nach Johannes lesen wir,
wie Jesus nach Seiner Auferstehung
seinen Jüngern erschien (Joh. 21,1-17):
6. "Werft das Netz auf der rechten Seite des
Bootes aus!", forderte er sie auf. "Dort werdet ihr welche finden."
Das taten sie. Doch dann konnten sie das
Netz nicht mehr ins Boot ziehen,
so viele Fische hatten sie gefangen.
10. "Holt ein paar von den Fischen, die ihr gerade
gefangen habt!", sagte Jesus zu ihnen.
11. Da ging Petrus zum Boot und zog das Netz
an Land.
Und obwohl es mit 153 großen Fischen
gefüllt war, zerriss es nicht.
12. "Kommt her und frühstückt!", sagte Jesus.
Am liebsten hätten die Jünger ihn gefragt,
wer er sei. Doch keiner von ihnen wagte
es, denn sie wussten, dass es der Herr war.
13. Jesus trat zum Feuer, nahm das Brot
und reichte es ihnen und ebenso den
Fisch.
14. Das war nun schon das dritte Mal,
dass Jesus sich den Jüngern
nach seiner Auferweckung von den Toten
zeigte.
15. Als sie gefrühstückt hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus:
"Simon, Johannes-Sohn, liebst du mich mehr
als die anderen hier?" –
"Gewiss, Herr", antwortete Petrus,
"du weißt, dass ich dich lieb habe." –
"Dann weide meine Lämmer!",
sagte Jesus.
16. Gleich darauf wiederholte er die Frage:
"Simon, Johannes-Sohn, liebst du mich?"
– "Ja, Herr", antwortete Petrus,
"du weißt, dass ich dich lieb habe." –
"Dann hüte meine Schafe!", sagte Jesus.
17. Noch einmal fragte er ihn:
"Simon, Johannes-Sohn, hast du mich
lieb?" Petrus wurde traurig,
weil Jesus ihn zum dritten Mal fragte,
ob er ihn lieb habe, und sagte:
"Herr, du weißt alles.
Du weißt, dass ich dich lieb habe." –
"Dann sorge für meine Schafe!",
sagte Jesus.
Die Jünger, die kurz nach Ostern zurückgekehrt waren an den See Genezareth, wo sie früher gelebt
und als Fischer gearbeitet hatten,
erlebten erneut, daß Jesus lebt.
Sie erfuhren wieder, daß er für sie sorgte:
er hatte am Ufer ein Mahl vorbereitet,
zu dem er sie einlud.
Und da saßen sie nun, schweigend,
weil sie beschämt waren.
Als Jesus sich im Gebet Kraft geholt hatte für seinen schweren Weg, waren sie eingeschlafen.
Als er verhaftet wurde, hatten sie ihn im Stich gelassen.
Simon Petrus war als einziger hinterhergeschlichen,
hatte dann aber seinen Herrn dreimal verleugnet und geschworen, er habe nichts mit ihm zu tun.
Indem Jesus mit seinen Jüngern aß,
begründete er neu die Gemeinschaft mit ihnen.
Und nun bricht Jesus das Schweigen und fragt Simon Petrus dreimal:
„Simon, hast du mich wirklich lieb?“
Simon Petrus antwortet dreimal:
„Du weißt, daß ich dich lieb habe.“
Und dreimal gibt Jesus ihm den Auftrag,
Hirte, das heißt Pastor, der christlichen Gemeinde
zu sein:
„Sorge für meine Lämmer, leite meine Schafe!“
Jesus verwirft ihn nicht, sondern verzeiht ihm
und gibt ihm einen neuen, ehrenvollen,
aber auch schweren Auftrag.
So macht es Jesus mit uns allen:
er vergibt uns und sagt uns, daß er uns trotz allen Versagens weiterhin gebrauchen will.
Wir sollen seine Zeugen, seine Boten,
die Werkzeuge seiner Liebe sein.
Wer sich darauf einlässt, wird „wiedergeboren“,
läßt sein altes Leben hinter sich,
bricht auf zu neuen Ufern,
gewinnt ein Leben, das in die Ewigkeit hineingeht.
Da wird Gott selbst alle Tränen abwischen und die Traurigen trösten,
da werden Menschen aus Israel und aus allen Völkern im Frieden und in großer Freude vereint sein.
Einen gesegneten Sonntag wünscht Euch / Ihnen
Euer / Ihr Pastor Friedemann Stinder
Evangelische Kirchengemeinde
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