“Wort zum Sonntag”, 14. Februar 2021
Was beschäftigt uns an diesem Sonntag, dem 14. Februar?
Was ist das für ein Sonntag?
1. Für manche ist es der Karnevalssonntag.
Aber der Karneval (oder Fastnacht) ist in diesem Jahr aufgrund der Beschränkungen infolge der Corona-Pandemie ausgebremst.
Echte Karnevalisten leiden darunter sehr.
“Spass an de Freud” – wer braucht das nicht?
Eigentlich brauchen wir das nicht nur
ein paar Tage im Jahr,
sondern immer wieder einmal!
Es ist die Frage, wie echte Freude aussieht,
wo sie herkommt,
wie sie uns täglich begleiten kann,
uns dauerhaft froh und zuversichtlich macht.
Zum Karneval oder zur Fastnacht gehören verschiedene Bestandteile:
Ist der Karneval bzw. die Fastnacht nicht insofern auch ein Gemisch von einerseits spaßigen und andererseits fragwürdigen Elementen?
Wie können wir als Christen deutlich machen,
daß wir nicht unkritisch alles mitmachen?
Gern wird uns der Vorwurf gemacht,
wir seien freudlose Griesgrame.
Ja, es gibt Menschen, die sich Christen nennen,
aber so ernst und streng sind, daß sie keine Freundlichkeit und Lebensfreude ausstrahlen.
Die haben offensichtlich das Evangelium, die frohmachende Botschaft von Jesus Christus,
nicht richtig verstanden.
Wir sind sicher auch mal ernst oder traurig, unglücklich, angefochten und voller Zweifel, aber doch nie ohne das Licht des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung –
und das sollen auch die anderen bei uns uns sehen!
Der Apostel Paulus ermuntert uns Christen (Philipperbrief 4,4):
“Freuet euch im Herrn (Jesus) unentwegt,
und abermals sage ich euch: freuet euch!”
2. Für manche ist es der 14. Februar der Valentinstag
Nach dem 2. Weltkrieg wurde der “Valentinstag” durch amerikanische Soldaten in Westdeutschland bekannt. 1950 wurde in Nürnberg der erste Valentinsball veranstaltet.
Die Blumen- und Süßwaren-Industrie witterte ein großes Geschäft. Regelmäßig rollt vor dem 14. Februar eine riesige Werbemaschine an.
Verliebte kaufen und verschenken Blumen und Süßigkeiten, inzwischen auch Kleidung und Schmuck.
Valentinus, ein Priester oder Bischof, der 268 wegen seines christlichen Bekenntnisses enthauptet wurde,
soll besonders als Seelsorger für Liebespaare tätig gewesen sein. Wer weiß das schon?
Wer sucht bei Liebeskummer noch Seelsorge?
Der “Valentinstag” – ein Tag,
der nichts anderes ist als Kommerz!
3. Sonntag, der 14. Februar 2021, ist für uns der Sonntag vor Beginn der Passionszeit
Der Wochenspruch aus Lukas 18,31 ist ein Wort,
das Jesus einst zu seinen Jüngern sprach:
“Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem,
und es wird alles vollendet werden,
was geschrieben ist durch die Propheten
von dem Menschensohn.”
Wenn Juden sich aufmachen, um bei einem der drei großen Wallfahrtsfeste in Jerusalem dabeizusein,
sagen sie: “Wir gehen hinauf!”
Das sagen auch Juden, die nach Israel einwandern: “Alijah machen”, das heißt: Hinaufgehen.
Ursprünglich geht es darum,
ins Bergland Juda hinaufzusteigen.
Der Tempelberg in Jerusalem liegt 800 m
über dem Meeresspiegel.
Jesus ist seit seinem 12. Lebensjahr regelmäßig dreimal im Jahr nach Jerusalem gewandert,
um an den großen Wallfahrtsfesten teilzunehmen
(Passahfest, Wochenfest und Laubhüttenfest).
Aber diesmal, im Jahr 30,
“wird alles vollendet werden,
was geschrieben ist durch die Propheten
von dem Menschensohn”.
Eine lange Geschichte Gottes mit seinem Volk Israel soll zu ihrem Höhepunkt, zu ihrer Vollendung kommen,
sagt Jesus.
Gott hat sich erwiesen
Ist das nicht schon genug getan?
Gott hat noch mehr getan: er kam Seinem Volk
und den Menschen der anderen Völker nahe
in dem Menschen Jesus von Nazareth,
der das Abbild des liebenden, heilenden,
aber auch zurechtweisenden Gottes war und ist.
Der Gott der Liebe, der sein Volk nicht verläßt,
der uns Menschen nicht im Elend zugrundegehen läßt, ist Mensch geworden in Jesus,
hat sich erniedrigt, um uns zu dienen.
Aber immer noch und immer wieder steht Schuld zwischen Ihm und uns:
Schuld trennt uns von Gott, macht uns unwürdig
und untauglich für die Welt Gottes.
Wir können uns wichtig machen,
die Saubermänner spielen,
von unserer Lebenserfahrung oder unserem Wissen reden –
Gott sieht uns, wie wir sind. Ungenügend!
Da kommt Er selbst, nimmt unser Fleisch an,
nimmt uns unsere Schuld ab und legt sie sich selbst auf!
Am Kreuz von Golgatha läßt Er sich an unserer Statt aufhängen,
stirbt den Tod eines Verfluchten
und schenkt uns dafür Seine Reinheit und Unschuld.
Das Leben und Blut des unschuldigen Sohnes Gottes,
von einzigartigem Wert, bedeckt unsere Schuld,
befreit uns vom ewigen Tod,
stößt uns die Tür zum Himmel auf.
Wer das im Glauben annimmt,
sich ganz Gottes Gnade überläßt,
wird ein Kind Gottes,
Sohn oder Tochter des Weltenkönigs,
trotz allem unendlich geliebt!
Das ist der Höhepunkt, da wurde “alles vollendet, was geschrieben ist durch die Propheten
von dem Menschensohn”.
Ja, Gott hat es den Propheten für Israel angekündigt,
die haben es verkündigt und aufgeschrieben,
daß eines Tages ein “Menschensohn” kommen sollte,
ein menschlicher König, kein Tyrann, kein Verführer, kein Eroberer, kein Schlächter, kein Räuber.
Der soll ein Königreich aufrichten,
mit dem der Himmel auf die Erde kommt
und die Erde zum Himmel erhoben wird.
Genau das wurde durch Christus bewirkt,
denn überall, wo Er herrscht, wo Menschen Ihm folgen,
Das ist besser als jeder Karneval,
mehr als lauter Valentinstage.
Im Glauben an Jesus Christus ein Kind Gottes zu werden und zu sein,
ist Erlösung und Seligkeit!
Wenn wir in den Wochen der kommenden “Passionszeit” immer wieder den Leidensweg Jesu bedenken,
sehen wir immer beides:
- menschliche Schuld und göttliche Geduld
- menschliche Bosheit und Gottes Liebe
- menschliches Sterben und göttliches Auferwecken.
Sonntag, der 14. Februar 2021, läßt uns ausblicken
auf all das Gute,
das Gott durch das Jesu stellvertretenden Tod am Kreuz und Jesu Auferstehung für uns getan hat,
auf all das Gute, das Er auch weiterhin
für uns, an uns und in unserem Leben tun will.
Gott sei Dank!
Mit herzlichem Gruß
Ihr / Euer Friedemann Stinder
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